Flächen auf denen Quarz oder anderen Industriemineralien gewonnen werden, können wertvolle „Lebensräume aus zweiter Hand“ sein und eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten beherbergen, die in unserer ansonsten intensiv genutzten Kulturlandschaft selten geworden sind. Pflanzen, Insekten oder Vogel, die eine ständige Dynamik in der Natur benötigen, finden in einem Tagebau mit Quarzgewinnung einen geeigneten Lebensraum.
Die größten Uferschwalbenpopulationen in Deutschland kommen häufig in Tagebauen vor, wo sie steile sandige Wände finden. Einige Rohstoffgewinnungsstätten in NRW beherbergen 11 Amphibienarten auf kleinem Raum und damit über 60 % aller in dem Bundesland vorhandenen 18 Arten. In NRW sind vier Arten besonders auf Abgrabungen angewiesen: Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Kreuz- und Wechselkröte besitzen in aktuellen und stillgelegten Abgrabungen die meisten und größten Vorkommen. Ohne ihre Existenz wäre die Zukunft dieser Arten in NRW noch ungewisser als sie es bereits ist.
Mittlerweile wissen viele Naturschützer um den seltenen Lebensraum Tagebau und haben gemeinsam mit der Industrie Maßnahmen entwickelt, diese seltenen Pflanzen und Tiere in Gewinnungsstätten zu fördern.