Quarzwerke gibt es seit 1884. Wir sind eine Unternehmensgruppe mit Schwerpunkt auf dem Gebiet der Gewinnung, Aufbereitung und Veredelung der Industriemineralien Quarz, Kaolin, Feldspat sowie der Entwicklung und Produktion von Hochleistungsfüllstoffen.
Als unabhängiges Familienunternehmen wollen wir auch nach über 130 Jahren Unternehmensgeschichte langfristig eine hohe Wertschöpfung erreichen, als leistungsfähiger und zuverlässiger Partner unserer Kunden, durch verantwortungsvolle und motivierte Mitarbeiter und in der Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung.
Der Anfang der 1920er Jahre gegründete Tochterbetrieb in Haltern – später durch Pachtung und Zukauf weiterer Grubenfelder in Sythen und im Ortsteil Flaesheim noch deutlich erweitert – kann als eines der Stammunternehmen der Quarzwerke gelten. Schließlich ist es neben Frechen die einzige Vorkriegsgründung, die nach wie vor arbeitet und ein wesentliches Standbein der Quarzwerke Gruppe geblieben ist. Die Quarzsande aus dem Raum Haltern sind Ablagerungen aus der oberen Kreidezeit (Santon) sind rund 85 Millionen Jahren alt. Ihr hoher Weiß- und Reinheitsgrad ist auf Bleichungsvorgänge durch huminsaure Wässer zurückzuführen. Mit einer mittleren Mächtigkeit von 100 Metern und einer Ausdehnung von annähernd 900 Quadratkilometern sind die Quarzsandvorkommen zwar mächtig, allerdings ist nur ein Bruchteil davon abbau- und verwertbar. Die Anfänge der industriellen Nutzung der Halterner Sande liegen am Ende des 19. Jahrhunderts. Die überregional bedeutende „Halterner Glashütte“ versorgte sich schon damals mit dem hochwertigen Halterner Sand.
Das Herzstück war die 1953 eingeweihte, mit Spezialfirmen entwickelte Hydroklassieranlage. Durch die unterschiedliche Sinkgeschwindigkeit „klassierte“ sich der Sand recht genau und gleichmäßig in einzelne nach Korngröße „sortierte“ Quarzsandsorten. Damit war es erstmals möglich, Quarzsande in fest definierten Sorten herzustellen. Anfangs produzierte die neue Anlage nur drei Sorten Glas- und Gießereisande mit grober, mittlerer und feiner Körnung – den Sorten „H31“, „H32“ und „H33“. Ab 2009 wurde eine weitere Sorte „H35“ klassiert und ins Sortiment aufgenommen, die vorwiegend in der Bauchemie eingesetzt wird.
Mit der Produktionsaufnahme des Siebturms im Jahr 2013 können die Quarzsandsorten nun optimal an die Anforderungen der Kunden angepasst werden.
Durch den Bau einer Rohrleitung zum Transport des Sandes von den Förderseen zum Werk wurde bereits Anfang der 70er Jahre auf die Entlastung der Umwelt geachtet. Diese und andere Maßnahmen wurden 1982 mit der Verleihung der Silberplakette im Bundeswettbewerb „Industrie und Handwerk im Städtebau“ für die Einbettung des Werkes in die Natur gewürdigt.
Mitte der 90er wurde der Abbau im Förder See „Ost“ (Silbersee III) beendet und nach Fertigstellung der Rekultivierungsarbeiten als Nacherholungsgebiet für die Öffentlichkeit freigegeben. Gleichzeitig wurde der Fördersee „Sythen“ ( Silbersee I) zum Baden freigegeben, seit 2005 wurde das Badeerlebnis aufgrund der Verlagerung des Quarzsandabbaus auf den Fördersee „West“ (Silbersee II) verlegt. Hier entstand der über die ganze Region hinaus bekannte und beliebte 1 Kilometer lange Sandstrand, der auf rund 80.000 Quadratmetern jede Menge Platz für Sonnenanbeter bietet.